„Ideensammlung und Bürgerbefragung sind gut, aber die Hausaufgaben für Stadtbürgermeister und Stadtrat gehen weit darüber hinaus“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Uwe Schneider. „Damit die Aufwertung des Innenstadtgebietes im Zusammenhang mit dem neu zu gestaltenden Brunnengelände gelingt, müssen die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen klar sein, sonst werden alle Vorschläge ´Luftschlösser´ bleiben.„

Die SPD-Stadtratsfraktion ist der Meinung, dass zwischen Stadt und Gerolsteiner Brunnen über Eigentumsrechte und Finanzierungsmöglichkeiten sehr bald Einvernehmen hergestellt werden muss. Auch die Rolle, die der Projektentwickler dabei spielt, ist aus ihrer Sicht noch nicht vollständig geklärt. Die SPD befürchtet, dass die finanzielle Unterstützung durch das Land gefährdet sein könnte, wenn die Verantwortlichkeiten für die öffentliche und private Nutzung  nicht eindeutig geklärt sind. Hier müssen von Stadtbürgermeister, Verwaltung und Gerolsteiner Brunnen klare Aussagen getroffen werden.  Die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Gerolstein seien immerhin sehr begrenzt, wie es auch der städtische Haushalt für das Jahr 2015 abbilde. Auch für die privaten Investoren, ohne die eine Umsetzung der entwickelten Ideen nicht möglich sei,  brauche man klare vertragliche Regelungen.

„Natürlich hat die SPD-Fraktion auch eigene Vorschläge für die zukünftige Nutzung“, so Uwe Schneider. So müsse das Thema „Wasser“ in einem Besucherzentrum mit Wassermuseum, Mineralwasser zum Probieren und interessanten, interaktiven Angeboten dargestellt werden.  In Verbindung mit Einrichtungen für Familien mit Kindern –  Indoor-Spielanlage, Bowling-Bahn, Aufenthaltsräumen –  könnte das touristische Angebot verbessert werden. Der Radweg muss über eine bequeme Zuwegung mit guter Ausschilderung  in das Gelände eingebunden werden, möglichst mit einem Service-Angebot  (Reparatur, Ersatzteile, Ladestation, Verleih).  Nur wenn eine Vielfalt von Möglichkeiten gebündelt werden kann, wird sich ein gastronomisches Angebot ansiedeln lassen. Wie anspruchsvoll der Verbraucher ist, zeigte sich z. B. auch beim Calluna-Hotel, wo Einrichtungen wie Tennishalle mit Federball-, Squash- und Boxring sowie die nahe Reithalle keine spürbare Hilfe für den Erhalt des Hotels waren. Die SPD-Fraktion kann sich ein kleineres, preiswertes Hotel, nach dem Vorbild von „Boarding-Hotels“, an der Brunnenstraße durchaus vorstellen. Auch den Vorschlageinen attraktiven Supermarkt für eine stadtnahe Versorgung zu errichten, lehnt die SPD nicht von vornherein ab, aber es müssten zusätzlich andere Angebotemöglich werden. Großen Wert legt sie auch auf eine gute fußläufige Verbindung über die Bundesstraße zur Innenstadt, die dann aber auch besser erschlossen werden müsse. Dabei sei die Entscheidung des Stadtrates, auch die andere Seite der Brunnenstraße in ein städtebauliches Konzept einzubeziehen,  eine sehr wichtige und richtige gewesen, ebenso wie die Entscheidung,  das Bahnhofsumfeld mit der Veränderung des Kyllufers, ebenfalls zu berücksichtigen.