Vorschläge der SPD-Kreistagsfraktion für den Erhalt der Kreisbibliothek Schul- und Kulturausschusssitzung – Zukunft der Kreisbibliothek 25. Juni 2012
  • 1. Änderung der Öffnungszeiten

Um die Benutzerzahlen der Bibliothek zu erhöhen, ist es sicher vorteilhaft, die bisherigen Öffnungszeiten bezüglich ihrer Besucherfrequenz zu überprüfen. Denkbar wäre, dass die Bibliothek an einem weiteren Abend in der Woche geöffnet ist, um berufstätigen Bürgerinnen und Bürgern eine größere Chance zu geben, das Angebot der Bibliothek zu nutzen. Eine Umfrage unter den bisherigen Nutzern über „Wunschöffnungszeiten“ kann ebenfalls dienlich sein.

  • 2. Überprüfung des Mitgliedsbeitrags

Um die Kreisbibliothek zu erhalten, ist es sicherlich notwendig, über eine moderate Erhöhung des Mitgliedsbeitrags nachzudenken. Zudem sollte auch erwogen werden, einen jährlichen Beitragssatz für Schülerinnen und Schülerinnen zu erheben sowie die Gebühren für die Erstausstellung anzuheben. Die derzeitige Gebühr für das Entleihen von Medien beträgt für Erwachsene 12,20 € pro Jahr. Für Kinder und Jugendliche sowie Schüler/innen ab dem 18. Lebensjahr wird keine Jahresgebühr erhoben. Für zeitlich befristete Ausweise für Erwachsene beträgt die Gebühr 2,50 € pro Monat. Das Ausstellen des Benutzerausweises kostet bisher einmalig 1,50 €.

  • 3. Jährliche Bibliothekskonferenzen

Im Landkreis Vulkaneifel gibt es über zwanzig öffentliche Bibliotheken. Der größte Teil davon wird ehrenamtlich in kirchlicher Trägerschaft geführt. Kommunale wie kirchliche Bibliotheken stehen vor ähnlichen Herausforderungen, die gemeinsam angegangen werden können. Regelmäßige Bibliothekskonferenzen zu einem festen Zeitpunkt jeden Jahres wären daher wünschenswert. Ansprechpartnerinnen für die kirchlichen Bibliotheken sind: Dorothee Steuer, Leiterin der Fachbüchereistelle des Bistums Trier, Trier Helga Schwarze, Leiterin der Fachbüchereistelle der evangelischen Kirche des Rheinlands, Düsseldorf

  • 4. Ein Ausweis für alle Bibliotheken

Bisher stellt sich die Ausweis-Situation folgendermaßen dar: Jede der 22 Bibliotheken des Kreises führt einen eigenen Ausweis. Daher sollten sich die Verantwortlichen in Zukunft überlegen, ob es sinnvoll wäre, einen Nutzerausweis, mit dem die Angebote in allen Bibliotheken des Kreises wahrgenommen werden, einzuführen. Dies würde sicher Barrieren abbauen, andere Bibliotheken zu nutzen, was wiederum allen Beteiligten zugute käme.

  • 5. Überprüfung des Bestands

Die Kreisbibliothek verfügt zurzeit über einen Bestand von über 30.000 Medien. Entsprechend der bisherigen Nachfrage sollte eine gründliche Überprüfung der Nachfrage der Medien erfolgen. Nicht oder fast nicht nachgefragte Medien könnten veräußert werden und so als neue Einnahmequelle erschlossen werden, die für Neuanschaffungen eingesetzt werden kann. Zudem würde durch die Verringerung der Medienbestandes Platz für neue Raumkonzepte geschaffen.

  • 6. Eigenständige Web-Präsenz der Kreisbibliothek

Die bisherige Einbindung der Bibliothek in die Website der Kreisverwaltung bietet nur eine allgemeine Darstellung der Öffnungszeiten und einen Grob-Überblick des Medienbestands. Die Digitalisierung bietet gerade in ländlich geprägten Flächenlandkreisen, wie es die Vulkaneifel ist, eine Chance Informationen dezentral abzurufen. Daher sollte eine eigenständige Webpräsenz der Kreisbibliothek entwickelt werden. Zentraler Bestandteil sollte, neben der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit, ein Online-Katalog des Medienbestands bilden. So ist es allen Bürgerinnen und Bürgern möglich, dezentral das Angebot der Bibliothek einzusehen und Bücher anzufragen und vorzumerken.

  • 7. Digitale Bibliothek/E-Book

E-Books – ob Trend-Thema oder realistische Alternative zum Buch – sind für moderne Bibliotheken unerlässlich. Sie sprechen das jüngere Publikum an, aber auch diejenigen, die nicht mehr so gut sehen können: E-Books zum Herunterladen liefern einen Text, der auf unterschiedliche Schriftgröße einzustellen ist. Das Landesmedienzentrum unterstützt Bibliotheken, die sich der „Onleihe Rheinland-Pfalz“ anschließen und digitale Medien verfügbar haben möchten. Informationen unter: http://www.onleihe-rlp.de

  • 8. Jahresveranstaltungsplan/Öffentlichkeitsarbeit

Eines der zentralen Probleme der Kreisbibliothek ist die geringe Bekanntheit ihres Angebots bei den Bürgerinnen und Bürgern. Daher ist ein Schlüssel zur Steigerung der Nachfrage eine offensivere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Neben der Vermittlung des regulären Angebots mittels einer Pressekampagne sollte vor allem die Bewerbung des Veranstaltungsangebots verstärkt werden. In einem Jahrs-veranstaltungsplan sollen zum einen die festen, regelmäßigen Formate sowie Sonderveranstaltungen dargelegt werden. Entlang dieses Veranstaltungsplans kann dann ein Presseplan aufgestellt werden, der über die Veröffentlichung im Mitteilungsblättchen hinausgeht.

  • 9. Bibliothek als Erlebniswelt

Die Bibliothek dient als öffentliche Einrichtung der allgemeinen Information, der politischen und beruflichen Bildung, der Literaturversorgung, der Medienerziehung und der kreativen Freizeitgestaltung. Mit einem neuen und offenen Raumkonzept kann der einladende Charakter der Bibliothek verbessert werden und dem nüchternen und sterilen eine modernes und offenes Image entgegengesetzt werden.

  • 10. Parksituation verbessern/Beschilderung

Die Kreisbibliothek verfügt zum einen mit ihrer zentralen Lage zu den verschiedenen Schulangeboten über den Vorteil, junge Leser zu erreichen. Dennoch stellen die sehr begrenzten Parkmöglichkeiten und die Randlage zur Innenstadt eine Barriere für viele andere Besucher dar. Die Prüfung eines möglichen Ausbaus der Parkmöglichkeiten sowie eine deutliche Verbesserung der Ausschilderung der Bibliothek sollten in die Zukunftsüberlegungen zum Erhalt der Bibliothek einfließen.

  • 11. Unterstützung durch eine Schüler/innen-AG

Um die Kreisbibliothek personell zu unterstützen, sollte man die stärkere Einbindung von Schüler/innen der beiden Dauner Gymnasien als auch der Dauner Realschule plus in Betracht ziehen. In Form einer Schüler/innen-AG könnten die Teilnehmer/innen nach Schulschluss die Mitarbeiter/innen der Bibliothek sinnvoll unterstützen und so auch erste Einblicke in das Berufsleben des Bibliothekars gewinnen.

  • 12. Einrichtung einer Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst

Die Kreisbibliothek ist ein idealer Ort, an dem Menschen, egal ob jung oder schon etwas älter, ihren Bundesfreiwilligendienst ausüben können. Die Kreisverwaltung sollte daher prüfen, welche Voraussetzungen zur Schaffung einer Stelle für den Bundesfreiwilligendienst notwendig sind. Durch den Einsatz eines BFD-lers oder einer BFD-lerin kann die Kreisbibliothek eine sicherlich sinnvolle personelle Unterstützung erfahren.