Für die Mitglieder der SPD-Fraktion im Kreistag war es eine klare Entscheidung: einstimmig wählten sie Jens Jenssen zum neuen Fraktionsvorsitzenden. Er folgt damit auf Wolfgang Jenssen.

Mit der Wahl des 32-jährigen Jenssen in der Hälfte der Wahlperiode stellen sich die Sozialdemokraten in der Vulkaneifel klar für die Zukunft auf. Dennoch ist der Führungswechsel in der Fraktion weniger ein Generationenwechsel als vielmehr ein Zeichen des Miteinanders der Generationen. „Nur wenn die Gruppen-Leistung stimmt, überzeugen wir die Menschen. Wir sind ein starkes Team, weil wir verschiedene Sichtweisen berücksichtigen und viele Erfahrungen einbringen – und immer offen bleiben für Veränderung“, erklärt Wolfgang Jenssen, warum er den Weg für seinen Nachfolger freimacht.

Jens Jenssen will als Fraktionsvorsitzender die Diskussion über Zukunftsthemen vorantreiben: “Wenn wir wollen, dass sich Menschen für Politik interessieren und sich einbringen, müssen wir sie beteiligen. Wir suchen daher den Dialog – nur so können wir viele Ideen, Wünsche und Anregungen aufgreifen und in die politische Entscheidungsfindung einbeziehen.“

Für die Zukunftsthemen, die Jenssen besonders wichtig sind – Ausbau erneuerbarer Energie, Landschaftsschutz, öffentliche Haushalte – ist vor allem Nachhaltigkeit wichtig. „Beim Ausbau erneuerbarer Energien liegt für unsere Region eine große Chance in regionaler Wertschöpfung. Das ist gut für die öffentlichen Kassen und im Einklang mit unserer Naturlandschaft.“

Die zentrale Zukunftsfrage der Eifel ist für Jens Jenssen jedoch eindeutig der Lückenschluss der A1. „In der Eifel hat sich viel Positives verändert – mit Potenzial für die Zukunft. Wir dürfen uns deshalb nicht abhängen lassen und kämpfen für die fehlenden 25 km Autobahn.“ Daher freue es ihn besonders, dass einer seiner ersten Termine als Fraktionsvorsitzender die Übergabe der A1-Unterstützer-Unterschriften an Ministerpräsident Kurt Beck in Mainz sei.

Der Weiterbau der A1 begleitet auch schon das über 40-jährige politische Wirken von Wolfgang Jenssen. Daher ist für Jens Jenssen klar, dass er von der langjährigen Erfahrung und den guten Ratschlägen seines Vaters profitiert, doch werde er natürlich auch eigene Akzente setzen: „Wer uns kennt, weiß, dass wir ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben. Wir tauschen uns aus und diskutieren auf Augenhöhe – da muss man nicht immer der gleichen Meinung sein, um sich gut zu verstehen.“

Zur Person:
Jens Jenssen, der in Daun geboren wurde und dort das Abitur machte, hat an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaften auf Diplom studiert. Während seines Studiums arbeitete er für verschiedene Bundestagsabgeordnete und den SPD-Parteivorstand. Nach dem Studium kam er zurück in die Eifel und ist heute Agenturleiter einer Agentur für strategisches Marketing in Bitburg.
Mit 19 Jahren trat Jenssen in die SPD ein und engagierte sich zunächst bei den Jusos. So war er deren Vorsitzender in der Vulkaneifel und Mitglied im Landesvorstand der Jusos Rheinland-Pfalz. Dem Kreistag sowie dem Dauner Stadtrat gehört Jenssen seit der Kommunalwahl 2009 an. Seit vergangenem Jahr sitzt er zudem im Regionalvorstand der SPD-Rheinland, die das nördliche Rheinland-Pfalz umfasst.