In der Grube am Wartgesberg in Strohn soll eine Deponie DK 1 errichtet werden. Die formalen Schritte seitens der Ortsgemeinde Strohn sind erfolgt. Es steht jetzt noch die Genehmigung durch die SGD Nord aus.
Gegen eine Deponie in Strohn sprechen viele Punkte:
Die geplante Deponie DK 1 liegt in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet „Wartgesberg, Alfbachtal bei Strohn, Braunebachtal bei Mückeln und Trautzberger Maar“.
Zudem liegt die anvisierte Deponie im Natur- und Geopark Vulkaneifel sowie im neu aufgestellten GesundLand Vulkaneifel. Außerdem würde sich die Deponie im „Landschaftsschutzgebiet zwischen Ueß und Kyll“ befinden und im Kern des Geotourismus in der Vulkaneifel mit dem Vulkanhaus Strohn und der weltbekannten Lavabombe liegen. Nach dem LEP IV ist die Vulkaneifel eine ‚Landesweit bedeutsame historische Kulturlandschaft von Rheinland-Pfalz’.
Die Orte Strohn, Strotzbüsch, Gillenfeld und Mückeln sind durch den Schwerlastverkehr aus der Lavagrube bereits erheblich belastet, da der Verkehr durch die Dörfer führt. Bei einer Deponie ist mit einer Zunahme zu rechnen, die nicht mehr zu akzeptieren ist. Zudem leiden die Straßen noch mehr durch diese Belastung.
Die möglichen Auswirkungen der Deponie für Mensch und Natur sind nicht vorhersehbar und nicht kalkulierbar. Eine künftige Gefährdung für die Trinkwassergewinnung ist nicht auszuschließen.
Zudem ist der Begriff Deponie sehr negativ besetzt, sodass für den Tourismus im näheren Umfeld negative Folgen zu erwarten sind. Dies würde sich in finanziellen Einbußen für neu errichtete Ferienwohnungen niederschlagen. Dies hätte auch negative Folgen für den seit kurzem in Gang gesetzten Prozess der Dorfinnenentwicklung, mit dem die Wohnqualität in den Dörfern erhöht werden soll.
Der demografische Wandel in den Dörfern wird dadurch ebenfalls beschleunigt, da anzunehmen ist, dass vor allem junge Menschen nicht in der Nähe einer mit Schadstoffen belasteten Deponie leben wollen.
Die Ausmaße der anvisierten Deponie stehen in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Abfall im Kreis Vulkaneifel. Es könnten Stoffe entsorgt werden, die hier in der Vulkaneifel nicht anfallen.
Außerdem befindet sich die Kontrolle der Deponie in öffentlicher Hand in besseren Händen als bei einem privaten Betreiber.
Ausgerechnet diesen Standort als Deponie auszuweisen, ist nicht nachvollziehbar, da keine anderen Möglichkeiten überprüft wurden. So hat es hat keine frühzeitige, sachliche Information auch der benachbarten Orte, die wie oben angegeben von dem Negativ-Image der Deponie betroffen sind, gegeben. Die Transparenz gerade bei einem solch sensiblen Thema ist unabdingbar.
Eine Studie über den Bedarf einer DK1-Deponie ist nicht wohl nicht vorhanden. Auch die Zusage nur Material aus den benachbarten Kreisen – Radius ca. 40 km um Strohn – ist nicht nachvollziehbar.
Der im Zuge der Diskussion um die zu errichtende Deponie gestörte Dorffrieden in Strohn sollte möglichst schnell wieder hergestellt werden und über sonstigen Interessen stehen.
Die Meinung der Dorfbevölkerung sollte ernst genommen und eine Bürgerbefragung durchgeführt werden.
Viele Bewohner von Strohn und den umliegenden Dörfern sind in großer Sorge, dass über ihre Köpfe hinweg eine Entscheidung fällt, die sie nachhaltig die nächsten Jahrzehnte belasten wird und so zu einer negativen Entwicklung in den Dörfern beiträgt, die nicht mehr umzukehren ist. Unserer Heimat wird ein irreparabler Schaden zugefügt.

Albert Borsch
1. Vorsitzender